
Die vierjährige Vollausbildung
Journalistische Ausbildung
Die Kölner Journalistenschule bildet Politik- und Wirtschaftsjournalist*innen für Presse, Radio und Onlinemedien aus. Schwerpunkt der journalistischen Ausbildung ist der Wirtschaftsjournalismus. Die vierjährige Vollausbildung ist ab dem dritten Semester mit einem Studium an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät (WiSo-Fakultät) der Kölner Universität verbunden. Dabei stehen verschiedene Studiengänge mit unterschiedlichen Schwerpunkten zur Auswahl. Weitere Informationen dazu gibt es hier.
Dieser Ausbildungsweg richtet sich vor allem an Abiturient*innen und Studienanfänger*innen. Aber auch Bewerber*innen mit einem fortgeschrittenen oder abgeschlossenen Bachelorstudium sind willkommen. Journalistische Vorerfahrung ist für diesen Ausbildungsweg von Vorteil, wird aber nicht vorausgesetzt. Sie können sich also auch bewerben, wenn Sie bislang noch nie journalistisch gearbeitet haben.
In den Semesterferien absolvieren die Journalistenschüler*innen Praktika. Außerdem besteht die Möglichkeit, ein Semester im Ausland zu studieren.
Im Mittelpunkt der Ausbildung steht die journalistische Praxis. Hier lernen die angehenden Journalist*innen das Handwerk für ihren Beruf – durch Vortrag und Diskussion, vor allem aber durch Üben, Üben, Üben.
Zum Beispiel:
- Wie finde ich ein Thema, das Leser*innen und Hörer*innen interessiert?
- Wie recherchiere ich gründlich und zielgerichtet?
- Wie führe ich ein Recherche-Gespräch, wie ein Interview für den Hörfunk?
- Wie bearbeite ich ein Thema für die Presse, wie fürs Radio, wie fürs Internet?
- Wie schreibe ich Nachrichten und Berichte, Reportagen und Features, Porträts und Kommentare?
- Wie gehe ich mit Mikrofon und Kamera um?
- Wie spreche ich meine eigenen Beiträge so, dass der Hörer auch zuhört?
Das Herzstück der journalistischen Ausbildung ist die Lehrredaktion. Hier entstehen Beiträge, die in den Medien veröffentlicht werden, etwa in der Kölnischen Rundschau, dem FAZ-Hochschulanzeiger, der Handelsblatt oder der Wirtschaftswoche, bei ZEIT online oder beim Westdeutschen Rundfunk. Die Palette der Themen ist breit; manchmal, bei Auftragsproduktionen, stammen sie aus den Redaktionen, manchmal sind es eigene Ideen der Schüler*innen. Die Texte werden in Kleingruppen mit maximal zehn Teilnehmer*innen ausführlich diskutiert, oft revidiert und umgeschrieben, und schließlich zur Veröffentlichung an die Redaktionen geschickt.
Auf dem Ausbildungsprogramm stehen außerdem Seminare, die zusätzliche Fähigkeiten und Kenntnisse vermitteln:
- Journalistisches Fachwissen: Medientheorie, Medienrecht, Medienethik, Öffentlichkeitsarbeit;
- Spezielle Themenfelder des Politik- und Wirtschaftsjournalismus: zum Beispiel Finanz- und Nutzwertjournalismus, Berichterstattung über Konjunktur, Unternehmen und Branchen, Sozial- und Wirtschaftspolitik, Hauptstadtjournalismus in Berlin.
Etwa drei- bis viermal pro Semester findet die Diskussionsrunde „Unter Drei“ statt. Namhafte Journalist*innen, Wissenschaftler*innen, Manager*innen oder Politiker*innen kommen in den Mediapark und sprechen mit den Schüler*innen über aktuelle Themen.
Verbindung mit einem Bachelor-Studium
Journalistenschüler*innen, die an der Kölner Journalistenschule eine vierjährige Vollausbildung absolvieren, beginnen im dritten Semester parallel zur journalistischen Ausbildung ein Studium an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät („WiSo-Fakultät“) der Universität zu Köln. Dabei stehen folgende Studiengänge zur Auswahl. (Ein Klick auf den Titel des Studiengangs führt zur jeweiligen Webseite der Universität zu Köln).
Bachelor-Studiengänge:
Volkswirtschaftslehre (VWL): Was bestimmt das Wirtschaftsgeschehen in einer Volkswirtschaft? Wie sehen die internationalen Verflechtungen mit anderen Volkswirtschaften aus? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die VWL. Untersucht und erklärt werden die grundlegenden wirtschaftlichen Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten in einer Gesellschaft und die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Entscheidungsträgern (Staat, private Haushalte, Unternehmen).
Volkswirtschaftslehre sozialwissenschaftlicher Richtung (VWL soz.): Dieser Studiengang verknüpft die VWL mit den Fächern Politikwissenschaft oder Soziologie und Sozialpsychologie. Neben ökonomischen Themen wie etwa der Vermögensverteilung oder den Determinanten des Wirtschaftswachstums geht es also um Fragen der Politikwissenschaft (zum Beispiel: Was beeinflusst politische Prozesse im nationalen und internationalen Kontext?) oder der Soziologie (Beispiel: Was bestimmt das soziale Zusammenleben in Gesellschaften?).
Betriebswirtschaftslehre (BWL): Die BWL befasst sich mit den wirtschaftlichen Zusammenhängen und Gesetzmäßigkeiten einzelner Unternehmen und liefert Erkenntnisse für betriebliche Strukturen und Prozesse. Erforscht werden also primär Themen, mit denen sich Unternehmen auseinandersetzen müssen.
Sozialwissenschaften (Sowi): Die Sozialwissenschaften beschäftigen sich mit den Institutionen und den Interaktionen menschlichen Zusammenlebens. Dies umfasst alle Bereiche menschlichen Zusammenlebens von der Politik bis zur Kultur und von der Ökonomie bis zur Gesellschaft. Untersucht werden sowohl Strukturen und Funktionen sozialer Systeme als auch die Prozesse individuellen Handelns und Entscheidens.
Wirtschaftsinformatik: Die Wirtschaftsinformatik hat ihre Wurzeln in der Informatik und der Betriebswirtschaftslehre. Sie beschäftigt sich mit der Konzeption, Entwicklung und Anwendung von Informationssystemen in Wirtschaft, Verwaltung und zunehmend in unserem privaten Leben.
Dieser Studiengang wird von der WiSo-Fakultät gemeinsam mit der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät angeboten.
Gesundheitsökonomie: Dieser interdisziplinäre Studiengang verknüpft Wirtschaftswissenschaft und Medizin. Ziel der Gesundheitsökonomie ist es, die knappen Ressourcen im Gesundheitswesen (zum Beispiel Arbeitskräfte oder Materialien) wirksam und wirtschaftlich einzusetzen und sie somit ihrer optimalen Nutzung zuzuführen. Die Studierenden erwerben medizinische Grundlagenkenntnisse, um gesundheitsökonomische und medizinische Aspekte begreifen zu können.
Lehramt Berufskolleg: Dieser Studiengang kombiniert die Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften mit den Bildungswissenschaften und einem zweiten Unterrichtsfach bzw. einer sonderpädagogischen Fachrichtung. Zum Studium gehören auch zwei Pflichtpraktika (ein Orientierungspraktikum und ein Berufsfeldpraktikum).
Regionalwissenschaften China, Lateinamerika oder Ost- und Mitteleuropa: Die Regionalwissenschaften kombinieren ein Regionalstudium zu einem bestimmten Sprach- und Kulturkreis (China, Lateinamerika oder Ost- und Mitteleuropa) mit einem Wahlpflichtfach* (VWL, Sowi oder BWL). Der Regionalstudiengang umfasst Sprache, Geschichte, Kultur und Politik der jeweiligen Region. Im Wahlpflichtfach werden die Grundlagen der VWL, Sowi oder BWL vermittelt. Diese Studiengänge werden federführend von der Philosophischen Fakultät der Universität Köln angeboten.
Medienwissenschaften: Dieser Studiengang verknüpft das Hauptfach Medienkulturwissenschaft und Medientheorie, das von der Philosophischen Fakultät angeboten wird, mit den Wahlpflichtfächern* Medienmanagement und Medienökonomie, die von der WiSo-Fakultät organisiert werden. In den Wahlpflichtfächern werden Grundlagen der BWL, VWL und Sozialwissenschaften sowie Grundlagen der Medienmärkte, Medienunternehmen und Medientechnologien vermittelt.
Die Journalistenschule bietet Begleitkurse zu den wichtigsten Universitätsveranstaltungen an. Außerdem werden bestimmte Studienleistungen, die an der Kölner Journalistenschule erbracht werden, von der Universität mit bis zu zwölf credit points auf das „Studium Integrale“ angerechnet (außer im Lehramts-Bachelor, dort ist kein Studium Integrale vorgesehen).
* Die Studiengänge Regionalwissenschaften und Medienwissenschaften müssen mit einem Wahlpflichtfach kombiniert werden, das von der WiSo-Fakultät angeboten wird. Andere Wahlpflichtfächer (zum Beispiel Rechtswissenschaft oder Medieninformatik) sind nicht zugelassen.
Master-Studiengänge:
Wer bereits ein Bachelor-Studium abgeschlossen hat, kann parallel zur Ausbildung an der Kölner Journalistenschule auch ein Masterstudium an der WiSo-Fakultät der Universität Köln absolvieren. Wer zusätzlich bereits journalistische Erfahrung gesammelt hat, kann sich für unsere Kompaktausbildung bewerben. Aber auch parallel zur Vollausbildung ist ein Masterstudium möglich.
Die WiSo-Fakultät bietet unterschiedliche Masterprogramme an, darunter Business Administration, Economics (Volkswirtschaftslehre), Politikwissenschaft und Sociology and Social Research. Weitere Informationen dazu findet man auf der Website der Universität Köln: https://www.wiso.uni-koeln.de/de/studium/master/
Auch ein Masterstudium in den Fächern Regionalstudien oder Medienwissenschaften, die von der Philosophischen Fakultät der Universität Köln angeboten werden, ist möglich. Ein Masterstudium an einer anderen Universität in einem vergleichbaren Studiengang ist grundsätzlich möglich, muss aber mit der Schulleitung der KJS abgesprochen und von dieser genehmigt werden.
Wichtiger Hinweis: Die Zugangsvoraussetzungen für ein Masterstudium an der Universität Köln sind streng, Interessent*innen sollten deshalb bereits vor einer Bewerbung prüfen, ob sie mit ihrem Bachelor-Abschluss die Zugangskriterien für ein Masterstudium an der Kölner WiSo-Fakultät erfüllen. Die Zugangsvoraussetzungen (Bachelor-Note, Leistungspunkte etc.) werden auf der Website der Universität Köln zum jeweiligen Masterprogramm ausführlich beschrieben.